Gedanken am 6.5.2020 – Dem Urteil überlassen
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Gedanken am 6.5.2020 – Dem Urteil überlassen

Gedanken am 6.5.2020 – Dem Urteil überlassen

„Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag.“ (Joh 12,47-48)

Es ist oft notwendig, einem Urteil über eine vergangene, gegenwärtige oder künftige Situation und die richtige Handlung zu bilden. Denn wir müssen aus unseren Fehlern und Erfolgen lernen. Wir müssen entscheiden, ob wir in einem bestimmten Fall eingreifen. Wir müssen entscheiden, ob wir versuchen, andere Menschen auch zu überzeugen, das zu tun, was aus unserer Sicht notwendig scheint. Und so weiter.

„Es gibt so viele Meinungen, wie es Menschen gibt“ lautet ein alter Spruch. So müssen wir auch damit umgehen, dass unser Urteil oft anders ist, als das Urteil von anderen Menschen. Das kann zu Spannungen, Konflikten und Spaltungen führen, wie zum Teil aktuell unter Corona-Maßnahme- Befürwortern und -Gegnern, und wie seit jeher auch innerhalb der Kirche in der Auslegung der Lehre und des Lebens nach Jesus.

Da gilt es auch: unser Urteil kann nur begrenzt gelten. Wir haben nicht die Fähigkeit, unfehlbar zu beurteilen. Wir haben nicht die Autorität, ein definitives letztgültiges Urteil zu fällen — wir machen ein Urteil für uns selbst, oder für eine bestimmte Gruppe (unsere Familie, unsere Firma, einem Verein, für die Kirche), und dürfen das letzte Gericht der Realität, der Wahrheit Gottes und seiner Schöpfung überlassen.

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