25 Apr Gedanken am 25.4.2020 – Die lange Sicht
In den letzten Wochen habe ich von den Lebenseinstellungen gesprochen: lebe jeden Tag wie er kommt; lebe jeden Tag, als ob es dein letzter wäre; sei nicht so sehr darauf aus, wann wird es vorbei sein, sondern nütze jetzt die Gelegenheiten dieser besonderen Zeit aus. Und ich versuche das selber zu tun.
Dazu kann es aber hilfreich sein, mal weiter zu schauen: wenn es vorbei ist, was möchte ich getan haben? Was möchte ich mitgenommen haben? Was hoffe ich entsteht bei mir und in der Gesellschaft? Träume, Hoffnungen, Wünsche, etc. Eine der Weisen nach Hl. Ignatius von Loyola eine Entscheidung zu treffen ist: stell dich vor, irgendwann geht dein Leben zu Ende; zurückblickend, wie siehst du dann die Entscheidung? Was würdest du dann wünschen, entschieden und getan zu haben?
In einem ähnlichen Sinn, egal ob gewisse Einschränkungen nur noch 4 Monate oder 18 Monate gelten werden, könnte es hilfreich sein, einmal davon auszugehen, es wird ein oder zwei Jahre sein. Um mit dieser Perspektive zu betrachten, wie möchte ich gern diese besondere Zeit leben? Auch, was brauche ich dafür? Was müsste ich ggf. tun, um das Beste daraus zu machen? Diese Betrachtung könnte auch fruchtbar sein, wenn tatsächlich z.B. ein sehr wirksames Medikament doch bald gefunden wird und wir bald „wie vorher“ leben können.
Ich denke auch an die Formen von Hauskirche und gestreamten Gottesdienste. Wenn wir z.B. Jahre lang keine größere gemeinsame Gottesdienste feiern könnten, wäre es die ideale Form, die Messe via Livestream mitzufeiern, oder vielleicht eher einen Gottesdienst im kleinen Rahmen mit einem Haushalt (oder zwei Haushalten, wenn möglich/erlaubt/sinnvoll) zu feiern? Wenn das unter den Umständen in Frage käme, vielleicht könnte man es jetzt schon ausprobieren/versuchen?
Ich habe schon von zwei Personen gehört, für die es stimmiger und passender ist, einen eigenen Wortgottesdienst miteinander zu feiern (und wenn sie Hl. Kommunion empfangen, im Rahmen dieses Gottesdienstes), als die Hl. Messe per Livestream oder Fernsehen zu feiern.
Für viele ist die Latte natürlich hoch, einen eigenen Wortgottesdienst zu feiern. Aber da denke ich, als Pfarrgemeinde und Pfarrer sollen wir auch überlegen, wie wir unterstützen könnten.
Zu der Thematik siehe auch die Gedanken vom vergangenen Montag — Realer oder virtueller Gottesdienst.
Joseph Bolin
Posted at 15:00h, 25 AprilHabe ich im Text eh geschrieben „mit einem Haushalt (oder zwei Haushalten, wenn möglich/erlaubt/sinnvoll)“. Sinnvoll wäre es wohl in den meisten Fällen, wo jemand allein wohnt, und die Situation länger dauert (unter Umständen auch dann sinnvoll, wenn nicht erlaubt).
Regina Nonnis
Posted at 21:08h, 25 AprilIn Neuseeland dürfen sich alleine Lebende eine zweite Person aussuchen, mit der sie sich treffen dürf2n
https://orf.at/stories/3162896/